Das Fahrtenkonzept am Bertha
Klassenfahrten, Exkursionen und Unterrichtsgänge sind fester Bestandteil der pädagogischen Arbeit an unserer Schule. An dieser Stelle finden sich alle regelmäßigen Fahrten des Berthas. Andere, unregelmäßigere außerunterrichtliche Aktivitäten kann man immer wieder auf der Startseite unter NEWS wiederfinden.
Klasse 6
Die Spannung wächst und die Vorfreude steigt, wenn so eine sechste Klasse sich auf den Weg macht, dann erfordert das einiges an Überlegungen. Wer schläft wo? Wer geht zusammen auf ein Zimmer? Wo geht es überhaupt hin? Was packe ich eigentlich ein? Fragen über Fragen, aber bisher haben wir immer noch eine wunderschöne Woche als Antwort bekommen. Die Ziele sind sehr unterschiedlich und werden in den Klassen abgestimmt. In der Regel entscheidet auch das Rahmenprogramm mit. Hierbei können viele Erfahrungen gesammelt werden: Vom Matschen im Wattenmeer bis zu Gruppenspielen im Erlebnispark.
Klasse 9
Am Ende der Mittelstufe findet am Bertha die letzte Klassenfahrt der Sekundarstufe I statt. Hier sind die Ziele so unterschiedlich, wie die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler. Die Variation der Klassenfahrtziele ist sehr breit: Hastings in England, Berlin, Amsterdam, Bungalowparks in der Niederlande oder im Norden von Deutschland, Jugendherbergen im Sauerland, oder oder oder. Ziel jeder dieser Klassenfahrten ist jedoch das gleiche: den Zusammenhalt der Klasse zu stärken und auch ein wenig Abschlussfahrt, denn nach der 9 geht es bereits in die Oberstufe!
Buchenwald & Weimar
Die Fahrt gehört seit einigen Jahren zum festen Jahresterminplan und wird für den Jahrgang EF angeboten. Der folgende Text ist im Rahmen einer Ausstellung über die Fahrt entstanden und gibt einen sehr lesenswerten und eindringlichen Überblick über die Ziele und Inhalte der Fahrt. Herzlichen Dank an Herrn Flik und Pia Reichert für die Zusammenstellung.
Zehn Jahre Gedenkstättenfahrten nach Buchenwald
„Das erste, was mir in den Sinn kommt, wenn ich mich an unsere Fahrt zur Gedenkstätte Buchen-wald erinnere, ist die traurig-trostlose Atmosphäre, die wie ein Schatten über der gesamten KZ-Anlage lag. Besonders eindrücklich in Erinnerung geblieben ist mir vor allem die absurd durchdachte Strukturiertheit, mit der die Häftlinge zu Zehntausenden in dem Lage gefangen gehalten, ausgezehrt, gefoltert und in eigens errichteten Tötungsanlagen ermordet wurden.“
Jonas M., Teilnehmer 2009
Zeitsprung. Im Juli letzten Jahres war ich kurz vor Ende des Schuljahres mit circa 25 Schüler*innen fünf Tage in der Gedenkstätte Buchenwald, einem ehemaligen Konzentrationslager, in dem zwischen 1937 und 1945 etwa 56.000 Menschen umgekommen sind. Der Sinn/Zweck/Die Idee/Das Ziel dieses Angebotes für die Jahrgangsstufe 10 besteht darin, sich in kleinen Gruppen und ohne unterrichtliche Pflichtvorgaben mit der Gedenkstätte auseinanderzusetzen. Am Ende der Projekttage stellen sich die Gruppen gegenseitig ihre Ergebnisse vor: eine Powerpoint-Präsentation über den Lageralltag, der Bericht über das Schicksal eines jüdischen Gefangenen oder eine Bild-Dokumentation über die Arbeit in der Restaurations-Werkstatt.
„Wir haben während unseres Aufenthalts die Möglichkeit erhalten, enteignete Gegenstände der Opfer aufzuarbeiten. Diese Gegenstände lagen nun vor uns auf einem Tisch – Gegenstände, die anderen Menschen einmal etwas bedeutet haben. Ich fühlte mich in dieser Situation mit den Opfern verbunden und realisierte, dass so etwas nie wieder geschehen darf.“ Lea P., Teilnehmerin 2009
Während der Rückreise stellte sich im Gespräch mit der Organisatorin des Projektes heraus, dass die erste Fahrt dieser Art im Jahr 2009 stattgefunden hat, initiiert vom damaligen Schulleiter Michael von Tettau. Die Tatsache, dass also bereits die zehnte Fahrt hinter uns lag, brachte mich auf die Idee, dieses kleine Jubiläum zum Gegenstand einer Foto-Ausstellung während des Schulfestes zu machen. Außerdem habe ich aus jedem Teilnehmer-Jahrgang zwei Schülerinnen und zwei Schüler angeschrieben mit der Bitte, mir zwei Fragen zu beantworten: zum einen, was von der damaligen Fahrt hängen geblieben sei, zum anderen, warum sie auch heute noch die Teilnahme an einer solchen Fahrt empfehlen würden.
„Diesen Ort menschlichen Leidens mit eigenen Augen zu sehen, bringt einem die unbegreiflichen Gräueltaten der Nationalsozialisten auf eine Art und Weise nahe, wie es kein Geschichtsunterricht leisten kann. Jeder Schüler sollte sich dieser beklemmenden Situation und dem Gefühl des Entsetzens stellen.“ Jana L., Teilnehmerin 2010
Um die Erinnerungen von den Empfehlungen zu trennen und dennoch allen Antworten gerecht zu werden, entstand die Idee einer Installation: Beide Antwortgruppen auf farbig unterschiedlichem Papier gedruckt, je Absender*in als Vor- und Rückseite aufeinandergeklebt und lose unter die Decke gehängt, sodass man in Augenhöhe durch die Schülerbeiträge ging, ohne bei ihrer Lektüre durch eine bestimmte Reihenfolge gegängelt zu werden. Auf diese Weise sollten / konnten die Besucher die Reflexionen früherer Teilnehmer*innen und die aktuellen Fotos von Buchenwald einfach auf sich wirken lassen.
„Im Geschichtsunterricht wird einem z.B. durch Dokumentarfilme ein Eindruck von den Verbrechen der damaligen Zeit vermittelt; aber man sitzt immer im sicheren Klassenzimmer. Man steht nicht dort, wo es passiert ist, und kann deshalb keinen so intensiven Bezug dazu herstellen, als wenn man selbst dort steht, wo Menschen ermordet worden sind.“ Philip B., Teilnehmerin 2013
Auf sehr eindringliche Weise wurden die Bilder von Buchenwald ergänzt durch Fotos aus dem ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, die im Rahmen einer Fahrt des Projektkurses “Europa” in der Jg.-Stufe 11 entstanden sind.
Innerhalb von 8 Tagen hat sich der Projektkurs intensiv mit der europäischen Geschichte auseinandergesetzt. Hier wurde sehr viel neues Wissen erworben, welches sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart und die Zukunft betrifft. Besondere Eindrücke und tiefgehende Gefühle hinterließen die Besuche der Gedenkstätte Buchenwald und des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, welches weltweit als Symbol für die schrecklichen Verbrechen des Holocausts gilt. An einem sonnigen Tag im Mai war es für die Schülergruppe nicht leicht zu begreifen, dass auch an solch grausamen Orten die Sonne scheinen kann. Doch das schöne Wetter wurde von der unheimlich traurigen und nachdenklich stimmenden Atmosphäre überschattet. Das selbstständige Spüren/Empfinden von einer solchen Atmosphäre kann kein Geschichtsbuch beschreiben, so sagten viele Schüler des Projektkurses.
Nach insgesamt zwei Besichtigungstagen in Auschwitz und einer umfassenden Führung wurden all diese verschiedenen Eindrücke gesammelt. Letztendlich hat jedoch jeder Schüler die Auswirkungen des Massentourismus an diesem Ort bemerkt. Durch die vielen Menschen, die vielen Führungen in verschiedenen Sprachen und den Blitzlichtern vor dem sog. “Todesblock”, war es für die Gruppe nochmal schwerer sich so zu fühlen, als würden sie dort sein, wo das schlimmste Verbrechen an der Menschheit in der Geschichte passiert ist.
„Derartige Gedenkstätten sind ein Beispiel dafür, was Menschen anderen Menschen an Grausamkeiten antun können. Besonders in der heutigen Zeit, in der Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung salonfähig werden, sollte man sich der Auswirkungen bewusst sein, zu welchem Leid dies führen kann.“ Alper D., Teilnehmer 2015
P.S.: Ein besonderer Dank gebührt dem Oberhausener Jugendclub COURAGE, der seit vielen Jahren diese und ähnliche Fahrten organisiert, um junge Menschen mit unserer Vergangenheit zu konfrontieren und ihnen damit Argumente für die Gegenwart zu bieten / zu liefern.
Leistungskurs Fahrten
Auch die Leistungskurse des Berthas fahren regelmäßig auf unterschiedliche Kursfahrten. Um die fachliche Arbeit zu intensivieren und auch das Gemeinschaftsgefühl der Leistungskurse zu stärken, werden je nach Fach die verschiedensten Ziele besucht. So kann es sein, dass der Sozialwissenschaften-LK nach Berlin fährt, der Deutsch-LK nach Weimar oder der Englisch-LK nach London. Angepasst an die Inhalte der Fächer wird dann ein fachliches und pädagogisches Programm vor Ort geliefert. Für viele Schülerinnen und Schüler stellen diese LK-Fahrten natürlich auch eine Art der Abschlussfahrt ihrer Schullaufbahn dar, so dass diese Fahrten etwas ganz besonderes sind.
Austausch Niederlande
Informationen zum Austausch mit den Niederlanden finden sich hier.
Ukraine - Saporoschje
Informationen zum Austausch mit der Ukraine finden sich hier.
Latein
Exkursion in eine der ältesten Städte Deutschlands – Augusta Treverorum - Trier
Alljährlich unternehmen die Lateinschülerinnen und –schüler der Jahrgangsstufe 8 in der letzten Woche vor den Sommerferien eine zweitägige Exkursion nach Trier. Nach der Ankunft in der Jugendherberge erhalten die Lernenden während der Durchführung einer Stadtrallye Informationen über die einstige römische Colonia, ihre Geschichte und ihre Wahrzeichen. Höhepunkte der Exkursion stellen die Erlebnisführungen über den Gladiator Valerius im Amphitheater und das Geheimnis der Porta Nigra im „Schwarzen Tor“ der Stadt dar.
Französisch
Breendonk
Die Fahrt nach Breendonk für den ganzen Jahrgang 9 führt in ein ehemaliges Kriegsgefangenenlager. Die Fahrt ist aus der Arbeit der antifaschistischen Arbeitsgemeinschaft hervorgegangen und findet seit mehr als 20 Jahren statt. Begleitet wird sie von einem festen Rahmenprogramm, welches thematisch in die damalige Zeit und die heutige Erinnerungskultur einführt.
Mittlerweile ist das Gefangenenlager zu einem Museum umgenutzt und auch entsprechend aufbereitet. Die Führungen werden auch professionell umgesetzt und sind sehr aufschlussreich, auch wenn die früheren Rundgänge mit ehemaligen Insassen des Lagers natürlich authentischer waren.
Als fester Bestandteil im politischen Schwerpunkt der Schule hat sich die Fahrt etabliert und beeindruckt jedes Jahr aufs Neue.